28 Februar 2006

Unverkleidet wird man gleich erkannt

Heute ist der Höhepunkt der Verkleidungssaison. Die Umzüge sind durch und nun bleibt Vielen nur noch ein Abend, das vermeintlich Erlaubte zu tun, obwohl man das sonst nie tut. Aber eine Verkleidung verdeckt sämtliche Schranken und genehmigt Unmögliches. Das denken zumindest manche der Spaßaktivisten. Mir kanns erstmal Wurscht sein, da ich mich dieses Jahr zu Fasching gar nicht verkleidet habe. Schließlich kann ich mich verkleiden, wann ich will. Manchmal muss ich das sogar (naja, müssen muss ich ja gar nichts, aber ich meine damit, dass es eben bisweilen erforderlich ist, um eine bestimmte Aufgabe - ein Theaterseminar zum Beispiel oder eine Spielaktion - zu erfüllen). Das macht übrigens bedeutend mehr Spaß, als wenn das alle und vor allem meistens sehr verkrampft geradezu genötigt tun.
Bald ist es aber damit vorbei - für lange Zeit - und die Fastenzeit beginnt. Nicht, dass mich jemand dazu zwingt - schließlich bin ich Protestant und müsste gar nicht (müssen muss ich ja sowieso gar nichts, aber ich mein', es könnten manche denken, dass ich doch dringend sollte), aber so eine etwas bewusstere Lebensweise tut schon mal gut. Verzicht üben in einer Zeit des Überflusses ist in gewisser Weise schon eine Leistung, die einem vor Augen führt, dass eben nichts selbstverständlich ist. So kann ich dankbarer all das viel intensiver genießen, was sich mir positiv im Leben begegnet, widerfährt oder geschenkt wird. Fastet doch auch mal, am besten etwas, wo ihr wirklich merkt, dass es euch fehlen wird. Als Nichtraucher aufs Rauchen, als Nicht-Handy-Besitzer aufs Mobile Telefonieren, als notorischer Bahnfahrer aufs Autofahren zu verzichten ist da sicher keine Großtat ...!

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