12 April 2008

Mein aktueller Stundenlohn: 280,-- Euro

So, damit Ihr merkt, dass ich kein Theoretiker bin: soeben habe ich in 15 Minuten die Abblendbirne meiner Limousine gewechselt! ...

... Wie "Na und?"???!!!

Das ist nicht so einfach wie im norddeutschen Flachland, dass da vier Mann (einer hält, drei drehen ihn) benötigt werden und somit sich die Arbeit etwas verteilt - Nein, ich musste es (na gut: ich wollte es aus Kostengründen) ganz alleine bewerkstelligen.

Beim Kauf der Birne bei einem dreibuchstabigen Autoteile-Anbieter fragte mich der Verkäufer auch gleich zwei Mal (trotz meines coolen Arbeitsanzuges, der mich doch in die Nähe eines eher aktiven Freizeitbastlers, denn als ahnungslosen "Sesselpupsers" rückte), ob ich das wirklich bei "diesem Fahrzeug" selbst vornehmen möchte, denn "es ist echt nicht einfach".

Mutig, wie ich nun mal bin, meinte ich jedoch, man muss auch mal "über seinen Schatten springen" und "im Anleitungs-Heftl" hat's so schwierig nicht ausgesehen. Auch weiß ich, dass es zwei Möglichkeiten gibt, die Abblendlichtbirne zu wechseln, nämlich die im Heft dargestellte Version sowie die Fachwerkstatt-Version über den Radkasten (!). Da mir das allerdings etwas zu ungewöhnlich erscheint, zumal man dann "blind" den Birnenaustausch vornehmen müsse, einigte ich mich mit mir auf die im Reparaturanleitungsheft angegebene Vorgehensweise.

Und siehe da: nach einer Elendsfummelei und etwas ungelenken Bewegungen und dem steten Erstaunen, wie extrem Autohersteller die simpelsten Vorgänge verkomplizieren, um dann den Kunden in den Fachwerkstätten das Geld aus der Tasche ziehen können (der Lampenwechsel hätte mich etwa 70,-- Euro ohne Material (!) gekostet), erreichte ich schon nach fünfzehn Minuten (!) verletzungsfrei und nur gering angeschmutzt mein erklärtes Ziel, diese Montagekosten einzusparen.

Möglicherweise halten mich nun Viele für einen Held. Nun, das bin ich auch ... also, ich mein' nein, nein, so weit geht's nun doch nicht, aber ein wenig gefreut hab' ich mich schon, dass mal so eine technische Tätigkeit nahezu auf Anhieb klappt.

Und überhaupt: gestern hab' ich ebenfalls in einem Akt von Aktivitätsrausch die Reifen gewechselt, also die Winterreifen runter, vom Garagendach über die Leiter mühevoll die Sommerpneus nach unten geschleppt und gegen die Winterreifen getauscht. Schließlich verstaute ich die abmontierten Räder wieder auf dem Lagergestell und zu guter Letzt bereitete ich sogar noch den Tausch der Reifen bei Rosi's Auto vor, indem ich deren Sommerreifen ebenfalls schon nach unten schaffte. Aufgrund sinntflutartiger Regenfälle kurz nachdem ich guter Dinge das sommerlich bestückte Auto in die Garage gefahren hatte, konnte ich allerdings den Wechsel nicht mehr vornehmen. So steht mir diese Arbeit also weiterhin noch bevor.

Nachtrag: Nachdem ich mit Rosi (nach ihrer Arbeit) noch gemütlich Kaffee getrunken habe, sind die Reifen auf ihrem Auto auch gewechselt, die Druckluft entsprechend nachgefüllt und alles wieder gut verstaut. Der Sommer kann also kommen!

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ulli, du bist definitiv ein "Held der Arbeit"! Adi sagte kürzlich etwas ähnliches: Schau einmal zu und mach's dann selber. Hochzufrieden rechnet er mir dann jedesmal vor, was wir wieder gespart haben - ganz abgesehen vom Erfolgserlebnis. Viele weitere Erfolge und Einsparungen wünscht dir Sabine

Anonym hat gesagt…

Klasse! Vor allem das mit den Winter/Sommerreifen.. Wobei ich mich ja auf den Wechsel am kommenden Wochenende schon innerlich eingestellt habe! Aber so, auch gut... ;-)

Eine interessante Frage bleibt aber: Wieso hast du die Lampen überhaupt gewechselt? Wirst du jetzt auch so ein Rückspiegelnerver, bei dem man nie weiß ob das Fernlicht an ist, oder das nur die neuen "Super-Hallogen-um-die-ecke-kann-ich-auch-Leuchten" sind!?!

Schönen Abend noch,
Bene

Anonym hat gesagt…

vielleicht sucht Deutschland ja demnächst mal den "Super-Mechaniker" - dann hättest du ganz schnell noch ein neues Betätigungsfeld! ;~)